Sexualität und Partnerschaft

Leidenschaftlicher Sex oder / und partnerschaftliche Liebe?

Was braucht eine Beziehung für gute Sexualität?

In einer Beziehung, die auf Sicherheit und Harmonie angelegt ist, versiegt oft sehr schnell das sexuelle Verlangen. Große Leidenschaft ist gut für den Sex, jedoch stellt sie eine Beziehung früher oder später vor große Probleme. So leidenschaftlich wie die Sexualität gelebt wird, so leidenschaftlich wird auch oft gestritten und gekämpft.

Das Männliche (Yang) und das Weibliche (Yin) begegnen sich in ihren Qualitäten und in ihrer Unterschiedlichkeit, ziehen sich gegenseitig an, elektrisieren sich.

Am Anfang einer Beziehung glauben die meisten Menschen, dass sie von den vielen Gleichnissen angezogen werden, doch meist zieht sie unbewusst das Gegensätzliche an. Es entsteht eine energetische Spannung, die zu Lust und leidenschaftlichen Sex führt. Wo allerdings Spannung/ Ladung ist, kommt es auch zu Entladungen, zu Beginn im Sex und später auch im Streit. Oft entsteht eine Phase des Wechsels zwischen leidenschaftlichem Sex und Leiden schaffendem Streit, an dessen Ende die Trennung droht.

Erkennen die Partner ihre Gegensätzlichkeit, lernen diese als etwas positiv Bereicherndes zu akzeptieren und geben sich gegenseitig genügend Raum, um sich in ihrer Andersartigkeit entfalten zu können, ist eine wirklich tiefe Beziehung mit leidenschaftlich gelebter Sexualität möglich.

Mein Partner möchte keine Sexualität mit mir leben.

Mir stellt sich da die Frage: Was möchte er stattdessen? oder Was möchte er wirklich?

In vielen Beziehungen entsteht diese Dynamik. Ein Partner möchte mehr Sex, der andere fühlt sich davon unter Druck gesetzt und zieht sich körperlich noch weiter zurück.

Es ist ein Machtspiel zwischen Ohnmacht und Macht haben. Wenn man genau hinschaut, vollführt sich dieses Machtspiel nicht nur auf der sexuellen Ebene, sondern ebenso auf der alltäglichen Beziehungsebene. Auch hier spielen die Individualität, die unterschiedlichen Welten, aus Erfahrungen, Gefühlen und Glaubenssystemen eine wesentliche Rolle. Jeder meint, dass seine Vorstellungen, sein Weltbild richtig sind. Damit wird der Partner in seiner Andersartigkeit nicht erkannt und akzeptiert. Jetzt geht es nur noch um „Recht haben“ und um Recht kann man ja bekanntlich sehr intensiv kämpfen, es bis aus Blut verteidigen.

Das Machtspiel auf sexueller Ebene

Der Partner, der den Druck spürt und sich zurückzieht, fühlt sich in der Ohnmachtsrolle. Der Partner, der mehr Sex möchte, bekommt die Machtrolle zugewiesen. Doch ist es ein fließender Wechsel. Ein Rückzug ist ein verstecktes „Nein“ und sehr mächtig. Dadurch fühlt sich der nach Nähe und Sex Suchende ohnmächtig.

Auch in dieser Dynamik kann es sehr heilsam sein, das o.g. zu erkennen und die Unterschiedlichkeit zu akzeptieren. Das „Ja“ zum Anderssein des Partners ist gleichzeitig ein „Ja“ zur eigenen Individualität.

So wird es für den Partner mit weniger Lust möglich seine Grenzen, sein „Nein“, klar zu setzen, ohne schlechtes Gewissen und im nächsten Schritt zu schauen, was wünsche ich mir, was brauche ich. Vielleicht braucht derjenige mehr Zärtlichkeit, mehr Zeit, Liebe…..

Für den Partner mit mehr sexuellem Verlangen wird es ebenfalls möglich spürend in sich zu gehen und zu erkunden, was er wirklich möchte. Es kann sein, er entdeckt, dass er beim Sex nicht nur den rein körperlichen Akt meint, sondern vielleicht auch unbewusst mehr Nähe und Liebe sucht. So wird der Satz, der öfter als Vorwurf kommt: „Du willst immer nur Sex!“ zur Unwahrheit.

Beide können nun erkennen, dass sie im Grunde das Gleiche wollen, nämlich Liebe und Nähe. Sie versuchen es allerdings auf verschiedene Art vom Anderen zu erhalten.

Ich unterstütze und begleite Sie gerne bei allen Fragen und Problemen zum Thema Sexualität, ob als Paar oder Einzelperson.

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"Es ist leichter Probleme zu lösen, als mit ihnen zu leben."

Teilhard de Chardin